Bundesland: STEIERMARK Gebiet: Schladming 24km 1.540Hm
Eine anspruchsvolle und vor allem lange Rundtour ab Schladming Rohrmoos. Die Tour hat zwar keine gefährlichen oder ausgesetzten Stellen, ist teilweise aber sehr steil und vor allem mit einigen Höhenmetern und Kilometern. Somit für Level SPORTLICH geeignet. Nach der Gollinghütte (Km 7,5) gibt es keine weitere Einkehrmöglichkeit. Ausreichend Getränke und Verpflegung mitnehmen.
SCHON GEWUSST? Eine tolle Empfehlung für heiße Sommertage: Ab dem Gasthaus Riesachfall geht´s entlang der Wasserfälle nach oben. Weiter durch die Höllenschlucht mit Steilstiegen aus Metall, über eine imposante Hängebrücke bis zum Riesachsee. Den Rückweg nimmt man gemütlich über den Forstweg.
Für mich persönlich ist der Herbst die schönste Zeit zum Wandern in den Bergen. Und weil das Wetter an diesem 01. November so traumhaft warm und sonnig ist, beschließe ich die große Klafferkessel Rundtour in Angriff zu nehmen. Es dauert allerdings eine ganze Weile, bis ich endlich am Startpunkt im Schladminger Untertal angekommen bin. Zudem ist der Parkplatz Riesachfall seit heute gesperrt, das heißt für mich, nochmal zusätzlich 2 Kilometer Fußmarsch. Außer mir ist noch ein junges Ehepaar aus der Gegend um Melk am Weg, sie sind sich allerdings noch nicht sicher, ob sie die ganze Runde schaffen werden, oder nur auf den Greifenberg wandern. Hier nur zur Info: Der Gipfel des Greifenberg 2.618 ist so ziemlich die Mitter der Tour. Wenn man diesen Punkt erreicht hat, macht es somit streckenmäßig kaum einen Unterschied, ob man die Runde fertig geht, oder wieder umdreht.
Die ersten 6,5 Kilometer lege ich also über Straße und Forstweg zurück. Ab der ehemaligen unteren Stegeralm beginnt dann der steile Aufstieg zur Gollinghütte. Der Weg ist allerdings absolut gefahrlos begehbar. Nachdem ich die Hütte erreicht habe, geht es in die "Vertikale". Die 3,5 Kilometer bis zum Gipfel sind teilweise sehr, sehr steil (laut Komot fast 40%) aber nie ausgesetzt und an feuchten und rutschigen Stellen mit einem Stahlseil versichert. Somit für jeden fitten, bergerfahrenen und trittsicheren Wanderer gut schaffbar. Von Vorteil ist hierbei auch die schattige Lage bis zur Mittagszeit. Kurz vor dem Gipfelsieg wird es nochmals flacher und steinig, die ersten Seen tauchen auf. Dieser Abschnitt ist wirklich bedenkenlos zu gehen und pünktlich zu Mittag erreiche ich das Gipfelkreuz.
Die Stille hier heroben ist magisch. Außer mir ist kein Mensch unterwegs, nur ab und an ziehen Bergdohlen an mir vorbei. Ich halte inne, widme meiner verstorbenen Mama an diesem Allerheiligentag eine Widmung im Gipfelbuch und lasse auch die Trauer zu, die beim Gedanken an ihren viel zu frühen Tod in mir aufsteigt. So ist eben das Leben, mit all seinen schönen, herausfordernden und traurigen Ereignissen.
Die Runde über die "Klafferkessel" ist absolut empfehlenswert. Große und kleine Seen in denen sich die mächtigen Felsen der Schladminger Tauern spiegeln, feine Eisschollen die am Wasser treiben und Farbschattierungen des Wassers von schwarz über tiefblau und türkis machen diese Wanderung zu etwas ganz besonderem. Immer wieder bleibe ich stehen um zu staunen. Ein letzter Abstieg nach der Preintalerhütte, dann auf einer Forststraße zum Riesachsee. Hier tummeln sich auch noch einige Wanderer und genießen die letzten Sonnenstrahlen.
Kurz nach dem See biege ich links zum "Höllsteig" Richtung Wasserfall ab. Ein schmaler Steig durch die Schlucht mit vertikalen Eisentreppen und einer imposanten Hängebrücke über die Schlucht. Absolut empfehlenswert. Beim Wasserfall angekommen sehe ich dann ein Schild, das der Steig nur von unten nach oben begangen werden soll. Macht Sinn, sorry, wusste ich nicht, aber um diese Jahreszeit und diese Uhrzeit gab es zum Glück keinen Gegenverkehr. Der letzte Abschnitt mit Schlucht und Wasserfall machen diese ohnehin schöne Tour abschließend nochmals zu etwas ganz Besonderem. So Quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Fazit: Absolute Top Tour für sportliche Bergfexen. Die Strecke ist zwar lang mit vielen Höhenmetern, außer Trittsicherheit ist jedoch keine besondere Technik notwendig. Der 360° Panoramablick auf die vielen Seen und Lacken belohnt für den steilen Anstieg.
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