Bundesland: TIROL Gebiet: Kufstein 39km 620Hm
Die Tour hat einen ca. 5 Kilometer langen Anstieg, ist aber sonst wenig anspruchsvoll. Um den steilen Anstieg nach Aschau auf dem Rückweg zu umgehen, habe ich einen Waldweg gewählt. Hier ist Fahrsicherheit auf steinigem Pfad Voraussetzung. Ansonsten wie gesagt nicht wirklich schwierig und somit für Level AKTIV geeignet.
SCHON GEWUSST? Die Tiroler Prügeltorte ist eine Spezialität aus der Gegend um Brandenberg. Das Geheimnis, wie man den Teig auf einem Holzprügel am Besten backt, wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Für eine gemütliche Radtour fällt die Streckenwahl heute auf Tirol. Startpunkt ist die Rattenberg, die kleinste Stadt Österreichs, die ich bereits bei meiner Ö Tour 38 besucht habe. Heute radle ich allerdings über den Inn, Richtung Brandenberg und Kaiserklamm. Gleich zu Beginn lege ich einen kurzen Stop bei einem Skulpturenpark in Kramsach ein. Hier wird mit künstlerischen Installationen aus Metall deportierten und getöteten Kinder aus der Nazizeit gedacht. Hoffentlich passieren solche Grausamkeiten nie wieder.
Die Straße zur Kaiserklamm schlängelt sich entlang der Brandenberger Ache durch schattiges Waldgebiet. Die Strecke ist hier wirklich fein zu fahren. Auch der Verkehr wird ab dem Parkplatz Tiefenbachklamm etwas weniger. Die Steigung bis nach Aschau ist halbwegs moderat, auch gibt es einen Brunnen, um die Trinkwasserflasche notfalls aufzufüllen. Nach einer flotten Abfahrt erreiche ich nach etwa 17 Kilometern die Kaiserklamm. Den Namen hat die Klamm von Kaiser Franz Joseph, der hier in der Gegend auf Jagd gegangen sein soll.
In sattem flaschengrün rauscht das Wasser aus der engen Schlucht, der Eintritt ist hier sogar kostenlos. Ich wechsle von Radschuhen auf Turnies und mache mich auf den Weg in die Klamm. Über einen schmalen aber sehr gut gesicherten Pfad führt der Steig eng an den Felsen flußaufwärts. Das Wasser rauscht und bildet immer wieder tiefgrüne Gumpen, besonders beeindruckend ist die Farbe, wenn das Sonnenlicht auf die Wasseroberfäche trifft. Teilweise ist der Pfad so schmal, das man bei Gegenverkehr warten muss. Überhaupt ist die Klamm eine der schönsten, die ich bisher gesehen habe. Absolut empfehlenswert! Wieder zurück am Ausgang kann ich einfach nicht wiederstehen, ich muss eintauchen in das tiefgrüne, kühle Nass. Ich kann nur sagen - kaiserlich!
Erfrischt vom Bad und glücklich von den schönen Eindrücken mach ich mich auf den Rückweg. Kurz bevor ich den Anstieg nach Aschau erreiche, überholt mich ein Ehepaar auf E-Bikes. Sie biegen links in einen Waldweg ab, auf dem Kramsach angeschrieben steht. Perfekt, da schließe ich mich gleich an. Tatsächlich ist der Weg viel weniger steil als die Straße, zudem kühl durch den Schatten der Bäume. Aufgrund der Zeitersparnis durch die "Abkürzung" mache ich noch eine Abstecher zur Familie Mader um mir eine "Prügeltorte" zu kaufen. Eine süße Spezialität aus dem Tiroler Unterland, bei der Teig in einem aufwendigen Verfahren auf einen Holzprügel gebacken wird. Nach einem kurzen Plausch mit der Seniorchefin mache ich mich noch auf den Weg zum "lustigen Friedhof" in Kramsach, der bei meinem letzten Besuch leider geschlossen hatte.
Heute hat das kuriose Museum geöffnet und ich lese mich durch die besonderen Aufschriften der Grabkreuze, die hier über Jahrzehnte gesammelt wurden.
FAZIT: Eine der schönsten Klammen die ich bisher besucht habe. Und das noch ohne Eintritt. TOP TIPP!
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