Bundeland: NÖ | BURGENLAND Gebiet: Wien - Donauauen - Neusiedlersee
Zwei Tagestour von Wien über die Donauauen bis nach Hainburg. Von dort bis Jois im Burgenland.
Die ORIGIANALTOUR vom ersten Tag ist zwar mit 86 Kilometer recht lange, hat aber kaum Höhenmeter und ist somit für AKTIV+ geeignet. Die kurze Tour am Nachmittag von Jois bis Purbach in die idyllische Kellergasse ist auch für GEMÜTLICH gut schaffbar.
Die ORIGINALTOUR am zweiten Tag durch alle Gemeinden östlich des Neusiedlersees hat wiederum eine länge von 87 Kilometer und somit wieder für AKTIV+.
Schon gewusst? Das Radwegenetz im Burgenland ist hervorragend ausgebaut und beschildert. Eine komplette Seeumrundung ist genauso möglich wie kurze Touren von Kellergasse zu Kellergasse. 2x täglich fährt die Radfähre auch über den See. Ein Eldorado für gemütliche Genussradler.
Sonntag früh in Wien. Die Straßen sind leer, kaum Menschen sind unterwegs. Sehr angenehm. Ich radle entspannt und stressfrei durch die Bundeshauptstadt und genieße die wundervollen Bauten entlang meiner Route. Über die Donau und entlang der Donauinsel Richtung Donauauen. Hier gibt es zahlreiche Bademöglichkeiten, Grillstellen, Spielplätze und Pump Track Parks für die Wiener Bevölkerung. Dennoch bin ich froh, in meiner schönen Salzburger Heimat zu leben, die Stadt währe auf Dauer nix für mich.
Langsam aber sicher setzt Nieselregen ein, ich verzichte auf einen Regenschutz den nass wird man sowieso. Von außen durch den Regen oder von innen durch den Schweiß der aufgestauten Hitze. So radle ich durch die recht eintönige Landschaft. Die Donauauen hätte ich mir ehrlich gesagt aufregender vorgestellt. Bäume links, Bäume rechts, ich dazwischen auf kilometerlangen, schnurgeraden Hochwasserdämmen. Die erste nette Gemeinde ist dann Orth an der Donau. Hier gibt es auch die Möglichkeit, die Donau mit einer Fähre zu überqueren. Und Schildkröten gibt es laut Warntafel auch - sehr interessant. Wenig später fährt dann sogar eine auf dem Rad an mir vorbei. ;)
Ansonsten liegt die Abwechslung nur im Wind und Regen. Seitenwind - Gegenwind - Rückenwind. Nieselregen - kein Regen - starker Regen. Ansonsten gibt die Strecke wenig her. Bei Hainburg überquere ich die Donau und lege etwas später eine kurze Pause bei einem Biker Stop mit Getränkeautomat, dann geht´s weiter Richtung Neusiedlersee.
Diese Gegend beherrschen die Windräder. Gemächlich drehen sie sich und wenn man in unmittelbarer Nähe vorbeifährt, kann man das Rauschen der Rotorblätter hören. Ansonsten ist es still hier in der Gegend.
Um kurz nach 14.00 Uhr checke ich im gemütlichen Winzerhof Lentsch ein. Das Wetter hat sich wieder stabilisiert und die Sonne kommt durch die Wolken. Also beschließe ich, in die nahe Kellergasse Purbach zu radeln.
Rund um den See ist die Gegend schon weit abwechslungsreicher. Weinberge, Sonnenblumenfelder und immer wieder nette, kleine Ortschaften mit Heurigen und Kellergassen. So macht radeln gleich viel mehr Spaß.
Tag Zwei. Nach einem feinen Frühstück mache ich mich auf den Weg, die Gemeinden östlich des Sees abzufahren. Der Himmel ist bewölkt, die idealen Bedingungen zum radeln denn aus früheren Touren weiß ich, es kann hier verdammt heiß werden. Schatten sucht man im Burgenland meist vergebens. Vorbei an Birgits Radshop in Weiden ist mein erster Stopp der Nistfelsen der Bienenfresser.
Die seltenen Vögel haben jetzt natürlich keine Brutzeit mehr, dennoch finde ich den Felsen sehr interessant. Erinnert mich irgendwie an eine Miniaturausgabe der Hippiehöhlen in Matala auf Kreta.
Durch Weingärten, vorbei an Weinlehrpfaden, Ruheliegen und Radlerstopps. Dabei immer auf gut beschilderten und meist asphaltierten Radwegen. Wer das gemütliche Radeln liebt, ist hier genau richtig. Die Orte Gols und Mönchhof bieten so wie alle Ortschaften hier am Neusiedlersee eine große Auswahl an Weinbauern und Buschenschänken. Für Speis und Trank ist hier überall gut gesorgt.
In Halbturn radle ich durch die "Tschardakengasse", in der noch zahlreiche der alten Holzspeicher für "Kukuruz" zu sehen sind. Jährlich wird hier auch ein Tschardakenfest gefeiert. Ja, ja, es gibt immer Gründe um zu feiern und zu trinken und wenn es nur zu "Ehren" der alten Maishütten ist. Da sind wir Österreicher erfinderisch. ;)
Zwischen Podersorf und Illmitz führt der Radweg durch die "Hölle", aber keine Sorge, so schlimm es klingen mag, es ist nur ein Ortsteil von Illmitz. Und wer am tiefsten Punkt in Österreich steht, muss noch lange nicht am Tiefpunkt des Lebens angekommen sein. Und wenn schon, dann geht´s ab da sicherlich wieder bergauf - positiv denken. Noch ein kurzer Abstecher über die ungarische Grenze bei Pamhagen, bevor ich zu meinem Etappenziel St. Andrä am Zicksee radle. Die letzten 15 Minuten vor dem Ziel erwischt mich noch ein ordentlicher Regenguss, was ich als sehr fein empfinde und auch die Natur saugt das kühle Nass gierig auf. Fein war´s im Burgenland, ich komme sicher bald wieder.
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