Bundesland: TIROL Gebiet: Kufstein 670Höhenmeter
44Kilometer
Mittelschwere Radtour mit einigen steileren Anstieg und Abfahrten sowie Abschnitten auf losem Schotter. Geeignet für AKTIV+. Absolute
Highlights auf der Strecke sind die wasserreichen Naturschauspiele. Für Familien mit Kindern empfehle ich die kurze Strecke von Erl bis zum
Trockenbachfall. Dort lässt es sich an heißen Sommertagen mit Badehose und Picknickdecke supergut aushalten. Toben und baden erlaubt, Müll wieder mitnehmen!!
SCHON GEWUSST? Die "blaue Quelle" in Erl ist eine Karstquelle aus der pro Sekunde bis zu 1.000 Liter reinstes Quellwasser sprudelt. Mit 7 - 9 Grad eher geeignet zum Getränke kühlen oder kneippen als zum Schwimmen.
Das erste Teilstück ab Kufstein radle ich am Inn entlang. Einfach herrlich. Die Berggipfel sind noch weiss aber hier herunten im Tal, entlang des Inn ist es frühsommerlich warm. Besonders als ich über den Niederndorferberg radle, wird mir ordentlich warm. Der Ausblick entschädigt aber für die 18%ige Steigung. Hier gibt es Richtung Erl auch ein steiles Teilstück auf Schotter. Vorsicht!
In Erl empfängt mich schon die Blasmusik, wie nett. Ah, ok, es geht nicht um mich, sondern um die Feierlichkeiten zum 1. Mai. Egal, bin ohnehin kein Trachtenmusik Groupie. Lieber spaziere ich das kurze Stück zum Trockenbachfall. Wow, wunderschön!! Besonders an heißen Sommertagen ein super Ausflugstipp mit Kindern.
Vorbei am Festspielhaus Erl, erreiche ich mein nächstes Highlight. Den Kraftplatz blaue Quelle. Eine türkisblaue Karstquelle aus der pro Sekunde bis zu 1.000 Liter, 7 Grad kaltes Wasser sprudelt. Erinnert mich irgendwie ein bisschen an das blau der Soca auf dem Alpe Adria Trail. Hier mache ich kurz Pause und gönne meinen Beinchen ein eisiges Kneipp Bad.
Über eine neue, supertolle Holzbrücke mache ich dann einen kurzen Abstecher zu unseren Deutschen Nachbarn. Mir gefallen hier in der Gegend die bemalten Häuser so gut. Erinnert mich irgendwie an die Kulisse vom "Bullen von Tölz",
Next Stop... Hechtsee. Schon vorab wird man auf einer Infotafel über den "Duft" gewarnt. Schadstoffarmes Tiefenwasser mit hohem Schwefelgehalt wird hier nämlich über ein Rohr abgeleitet. Völlig ungiftig für Mensch und Tier, aber stinkt eben ziemlich nach "faulen Eiern." Nach meiner Reise auf den Azoren bin ich diesen Geruch aber mehr als gewohnt. Die Fische im See sind wirklich imposant und riesig. Hätte aber eher auf Karpfen als auf Hecht getippt. Ist nicht mein Fachgebiet, wie es aussieht.
Zum Abschluss des Tages radle ich noch zum Thiersee, der idyllisch von Berggipfeln umrahmt ist. Ich bin der Meinung, ich habe heute genug ge-seen, jetzt hab ich Lust auf ein Eis. Da kommt mir
Kufstein gerade recht, denn ich muss ohnehin 1 Stunde auf meinen Zug warten. Bin völlig überrascht, wie nett die Altstadt ist. Na ja, das Lied heißt nicht umsonst "Kufstein, die Perle Tirol´s".
Überall tummeln sich Menschen, am Marktplatz und am Inn gibt es zahlreich Restaurants und Cafes. Ganz toll sind auch die vereinzelten, uralten Gassen. Was mich sehr traurig stimmt, sind die
hässlichen Spuren von Farbbomben, die Vandalen auf die alten, bemalten Fassaden geworfen haben. Es ist mir echt schleierhaft, was man mit solchen Aktionen bewirken will. Mit vielen schönen
Eindrücken, mache ich mich schließlich auf den Heimweg.
Fazit: Eine sehr schöne Radtour mit viel Abwechslung. Wer es lieber gemütlich mag, erspart sich den Niederndorferberg und fährt direkt nach Erl. Die blaue Quelle, der Wasserfall und die Seen am Weg sind allesamt sehr zu empfehlen. Besonders überrascht hat mich auch Kufstein mit seinem belebten Stadtkern.
