Bundesland: TIROL Gebiet: Innsbruck Land | Brennerpaß 5,8km 360Hm
Die ORIGINALTOUR hat im Mittelteil eine starke Steigung, bzw. war dann auch der Abstieg über die Skitourenroute ziemlich steil. Deshalb eher für AKTIV+. Man kann aber auch über einen gespurten Winterwanderweg die Kapelle erreichen oder der offiziellen Route folgen. Die Gegend eignet sich auch für Skitouren. Unbedingt Lawinensituation beachten!!
SCHON GEWUSST? Wer über die Brennerpaß Autobahn fährt, durchquert das Wipptal. Dabei übersieht man die idyllischen und noch sehr ursprünglichen Seitentäler wie Navistal, Schmirntal, Valstertal, Obernbergtal, Gschnitztal, Padastertal..... jedes für sich ein Naturjuwel.
Heute steht eine Schneeschuhwanderung im Wipptal auf dem Plan. Nicht gerade um die Ecke, aber ich habe heute frei, das Wetter ist traumhaft und ich packe ein gutes Buch für die Zugfahrt ein. Als ich um die Mittagszeit aus dem Bus steige, empfängt mich tiefster Winter und azurblauer Himmel. Meine geplante Wanderroute liegt allerdings auf der Schattenseite, was sich später aber als Vorteil herausstellt.
Ich schlüpfe in meine Schneeschuhe, überquere eine Brücke und folge einer Skispur in den Wald. Die Gipfel sind tief verschneit, einer dieser majestätischen Spitzen muss der "Olperer" sein. Bin aber zuwenig "Gipfelaffin" um sagen zu können, welcher genau. Überraschend schnell erreiche ich die "Kalte Herberge" eine kleine Kirche in zauberhafter Lage mitten im Wald. Die Türe ist sogar offen, ich betrete das Kirchlein mit den wundervollen, bunten Fenstern. Still ist es hier und so friedlich, mit einem leichten Duft von Weihrauch. Ein ganz besonderer Platz.
Ich nutze die Stille und diesen zauberhaften Platz mitten im verschneiten Winterwald um in meine Mitte zu kommen. Sitzen, atmen, nichts tun. Herrlich.
Aber bald wird es ziemlich kalt und ich mache mich auf den Weg. Entlang einer Skitourenspur in Richtung Sonnenschein. Die Strecke ist zwischendurch auch recht steil, vermutlich stimmt die Route auch nicht mit der vorgeschlagenen Schneeschuhwanderung "Zirmahütte" überein. Aber wo eine Spur ist, da wird es auch ein Ziel geben. Ich vertraue.
So stapfe ich durch den Wald und genieße den Moment. Irgendwann erreiche ich dann ein offenes Feld, eine weitere Skitourenspur kreuzt von unten und verbindet sich mit meinem Weg. Ich nutze die Spur für meinen Rückweg zur kalten Herberge. Erst ziemlich steil durch freies Gelände, (wer hier mit den Tourenski unterwegs ist, sollte fit sein) später erreiche ich einen Forstweg, über den ich gemütlich zur Kapelle zurückwandere. Nochmals habe ich den herrlichen Blick auf die tiefverschneiten Gipfel des Tuxer Hauptkammes mit dem "Olperer".
FAZIT: Wer sich fernab von Massentourismus und Trubel wirklich erholen möchte, ist im Wipptal gut aufgehoben. Die Bergsteigerdörfer bieten "sanften Tourismus" mit kleinen Ortschaften. Ich finde es war den weiten Weg für mich auf alle Fälle wert. Das nächste mal komme ich im Sommer.