· 

Alpe-Adria-Trail 17

Im Gegensatz zu den letzten Tagen, ist in Monfalcone am frühen Morgen mächtig viel los. Alle Arbeiter strömen Richtung Hafen. Nur ich mit meinem Rucksack bin der Gegenverkehr.  Aber es dauerte nicht lange und ich bin wieder alleine unterwegs. 

Ich gehe etwa 1 Kilometer entlang der Autobahn, dann eine Unterführung und plötzlich habe ich ein beklemmendes Gefühl. Irgendetwas stimmt da nicht.... ich brauche einige Sekunden, bis ich kapiere, das ich jetzt genau da stehe, wo vor 5 Tagen der Wald gebrannt hat. Es riecht nach kaltem Rauch, der Boden und teilweise die Bäume sind verkohlt. Eine unheimliche Atmosphäre. 

An einigen Stellen ziehen noch Rauchschwaden über den Boden. Trotz frischer Blasen an den Füßen,  versuche ich das Gebiet so schnell als möglich hinter mir zu lassen. Und so bin ich ziemlich erleichtert, als ich in Duino ankomme. 

Auch wenn es heute wieder furchtbar heiss ist, hier auf diesem wundervollen Wanderweg entlang der Küste, fällt mir das gar nicht auf. Und ich habe auch einen versteckten Strand auf der Landkarte gefunden.  Jetzt muss ich nur sehen,  wie ich dorthin komme. Freundlicherweise hat sogar jemand ein Seil gespannt.

Dieses paradiesische Fleckchen ist schon eher nach meinem Geschmack als der "Hausmeisterstrand" von gestern. Das Wasser ist kristallklar und angenehm frisch. Ich geniesse das Bad in vollen Zügen. Kurze Pause, und nochmal rein ins Kühle Nass. Bis ich wieder oben an der Straße bin, ist mir genauso heiss wie vorher, aber das ist mir egal. Es war traumhaft. Über einen steinigen Grat führt der Weg bis Santa Croce. Genau rechtzeitig,  den mein Wasservorrat geht zur Neige.

Ach ja, und was ich an dieser Stelle auch mal loswerden will. Ich liebe Tiere und auch Hunde. Aber nach den letzten Tagen in Italien überkommt mich immer mehr das Bedürfnis,  diese grossen und kleinen, Zähne fletschenden und knurrenden Bestien die hinter jedem Gartenzaun lauern, in Pfefferspray zu baden. So, das gehört auch mal gesagt. 

Auf dem Höhenweg zwischen Prossecco und Opicina habe ich dann wieder die ... "Verdammt noch mal, wieso tu ich mir das an?" ... Phase. Aber die geht auch heute wieder vorbei. Mangels einer Unterkunft nehme ich den Bus nach Triest, wo ich ganz nobel in einem Hostel einchecken. Unglaublich, aber es ist sonst nichts um einen vernünftigen Preis zu bekommen.

Zum Glück bin ich da flexibel.  Den Abend lasse ich gemütlich mit Pasta und Aperol ausklingen.


Meine heutigen TOURDATEN

6 1/2 Stunden in Bewegung   33km  650hm