Susanne und Petra sind auch schon früh wach, und so plaudern wir noch ein wenig, bevor ich mich verabschiede. Im Wald ist es trotz der frühen Morgenstunde stickig und schwül. Am Wegrand immer wieder stille Zeugen des Krieges.
Vorbei an ausgestorbenen Bergdörfern, Hügel rauf und Hügel runter. So geht es die nächsten Stunden ziemlich eintönig dahin.
In Tribili di Sopra gehe ich in die nächste Etappe. Hügel rauf und Hügel runter. Irgendwann übersehen ich eine Abzweigung, scheint aber schon vielen vor mir so gegangen sein. Ein steiler Abhang voller Wege, und jeder endet im Gestrüpp. Fluchend drehe ich um, finde den richtigen Weg und quäle mich die nächste Anhöhe hinauf. Inzwischen ist es unerträglich heiss.
Ich hab die Nase voll, meine Stimmung ist auf Null. Und weil laut Kartentopo gleich ein Abstieg und natürlich wieder Aufstieg mit 200 Höhenmeter angesagt ist, beschließe ich, gemütlich auf der Straße zu bleiben. Eine gute Entscheidung, zumal ich am Weg ein Gasthaus finde. Radler sauer und die Welt sieht gleich wieder besser aus.
Die letzten Stunden sind unglaublich mühsam. Ich habe das Gefühl, ich komme überhaupt nicht vom Fleck. Das Wasser in meiner Trinkflasche kocht fast und geht irgendwann zu Neige. Kein Schatten, kein Wasser, alles ist vertrocknet. Die Luft flimmert, niemand ist am Weg. Ich habe das Gefühl die Geier kreisen über mir. Dann streikt auch das Handy.... zu heiss. Um halb 3 erreiche ich meine Unterkunft in Cividale. Eine kalte Dusche und zwei Stunden Schlaf. Fit bin ich dennoch nicht. Kein Wunder bei fast 40 Grad.
Die geplante Strecke für morgen habe ich abgekürzt. Unmöglich bei dem Wetter. Die nächsten Tage werden ohnehin wegen der Waldbrände noch eine grosse Herausforderung. Da muss ich flexibel sein.
Meine heutigen TOURDATEN
6 Stunden 20 min in Bewegung 32km 580hm