Kurz nach 05.00 Uhr, ich möchte gerade losgehen, da fährt ein Auto auf den Hof. Lidja kommt mir mit einem Korb entgegen. Frühstückskaffee, getrocknetes Obst, Kekse und ein Brief in Englisch. ( Anmerkung: Lidja spricht kein Englisch, das Übersetzen hat gestern ihre Freundin Alenka übernommen) Ich bin gerührt von so viel Freundlichkeit. Wir umarmen uns und in dem Moment verstehen wir uns, auch wenn wir nicht die selbe Sprache sprechen. Nach einer Tasse Kaffee mache ich mich auf den Weg. Erst gibt es noch das eine oder andere Photomotiv, dann biete ich in einen Waldweg ein und gebe richtig Gas.
Vorbei an der Kapelle auf der Planica erreiche ich das Almgebiet Kuhinja genau in dem Augenblick, als die Sonne aufgeht. Die Natur erstrahlt im weichen, goldenen Licht der Morgensonne.
Kurz vor halb 8 erreiche ich die Almhütte. Zeit für ein Frühstück mit regionalem Käse. Sehr lecker. So gestärkt mache ich mich auf den Weg nach Tolmin. Der Weg durch die schattige Mrzli Potok Schlucht ist breit und ohne Geröll und so laufe ich in gemütlichem Tempo bergab.
Im Tal angekommen, begrüßt mich wieder Erwarten nochmals die Soca. Das habe ich bei der Tourenplanung ganz übersehen. Ein kühlendes Bad kann ich jetzt gut gebrauchen. Die nächsten 2,5 Stunden verlaufen dann fast ausschließlich auf staubigen Fahrwegen und glühendem Asphalt. Ich bin unglaublich froh, als ich endlich in einen Waldweg einbiegen kann. Für den Aufstieg gönne ich mir immer wieder Pausen, zum Glück habe ich im Rifugio Solarie ein Zimmer bekommen, somit erspare ich mir heute einen zweiten Abstieg.
Kurz vor dem Gipfel liegt das Freilichtmuseeum Kolovrat. Es erinnert mit seinen Schützengräben und Scharten an die Zeit des ersten Weltkrieges. Ich stehe kurze Zeit später am Gipfel des Monte La Cima. Eine Österreicherin auf der Grenze zwischen Slowenien und Italien. Ich brauche keinen Pass, wir haben eine gemeinsame Währung und ich wünsche mir für mich und meine Nachkommen, das dieser Frieden hält. Denn wer mit sich selbst in Frieden ist, sucht keinen Krieg mit anderen. Heute komme ich schon um 15.30 Uhr in meiner Unterkunft an.
Den Nachmittag verbringen ich faul im Liegestuhl und beim Abendessen lerne ich zwei sympathische Wanderinnen aus Berlin kennen. Susanne und Petra sind in der Umgebung auf alten Pfaden unterwegs. Sehr interessant was sie zu erzählen haben, während ich mir meinen gebackenen Käse mit Polenta schmecken lasse. Es war wieder ein traumhafter Tag.
Meine heutigen TOURDATEN
6 Stunden 40 in Bewegung 30km 1560hm
Kommentar schreiben