Finkenstein am Faakersee - hier verlasse ich Österreich. Die weiteren Etappen bis zum Ziel
Bundesland: KÄRNTEN Gebiet: Faaker See
1.500Hm 27km
Die ORIGINALTOUR ist für SPORTLICH+ geeignet. Man überschreitet am Jepca Sattel die Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Die Tour hat keine nennenswerten Schwierigkeiten, der Abstieg nach
Kranjska Gora führt teilweise über Geröll.
SCHON GEWUSST? Die Strecke von Finkenstein am Faakersee nach Slowenien ist auch über eine Forst- und Schotterstraße mit dem Bike befahrbar. Die Strecke führt über den Annahüttensattel.
Als ich aufwache, erstrahlt der Himmel in herrlichem Morgenrot. Ich habe eine Kaffeemaschine im Zimmer, also gibt es heute Frühstückskaffee. Ich verlasse das Hotel in dem Moment, als der Koch auf den Parkplatz fährt. Ich soll kurz warten meint er, und kommt wenige Minuten später zurück. "A Bechalan frische Beeren und a Banane zur Stärkung". Ich freue mich wahnsinnig über diese liebe Geste. DANKE. Kurze Zeit später treffe ich auf einen Bekannten von zu Hause, der hier auf Urlaub ist und mit seinem Baby im Wagerl eine Morgenrunde dreht. So ein Zufall. Und kurz vor der Baumgartnerhöhe komme ich mit Jonas aus Hamburg zu plaudern, der ebenfalls einen Teil des AAT macht.
Wir plaudern während wir wandern und irgendwann bemerke ich, das ich falsch unterwegs bin. Jonas ist richtig, denn er kürzt lange Schleifen ab. Also verabschieden wir uns, sind uns aber sicher, daß wir uns noch über den Weg laufen werden. Sofern mein Körper, das Wetter und mein nicht existenter Orientierungssinn es zulassen, möchte ich schon der Originalroute folgen. Über Waldwege die gelegentlich als Downhillstrecken herhalten müssen und Forstwege wandere ich Richtung Jepzasattel. Ah, heute mal keine Warnung vor Wölfen, hier gibt es Bären. Sehr beruhigend.... aber am 10 Tag der Wanderschaft bin ich hoffentlich ohnehin keine nahrhafte Beute mehr. Das letzte Stück ist noch ziemlich steil und um 09.30 Uhr habe ich die österreichisch - slowenische Grenze erreicht.
Über den Grat führt der Weg zum Schwarzkogel, den ich um etwa 11.00 Uhr erreiche. Noch ist der Blick auf den Faakersee durch einen leichten Nebelschleier verdeckt. Aber während ich mich mit Max aus Niederösterreich unterhalten, reißt die Nebeldecke auf und gibt ein wundervolles Panorama nach Kärnten frei. Jetzt ist Zeit für eine Pause auf der Wiegeliege mit frischen Beeren und Blick auf die Julischen Alpen.
Heute habe ich es nicht eilig und deshalb lasse ich mir beim Abstieg genügend Zeit. Die Landschaft, die Bäume, die Blumen und sogar die Schmetterlinge sind wie bei uns. Der einzige Unterschied: Die Wälder sind nicht von unzähligen Forststrassen durchzogen. Hier herrscht Wildnis pur. Also wenn ich ein Bär wär.....
Und so mache ich mich wieder an den Abstieg. Beim ersten Bach gönne ich mir mein obligatorischen Fussbad und die zweite Hälfte der Beeren. Die nächste Überraschung kommt per Telefon. Anruf von der Uni bezüglich meines geplanten Studiums. Es sind noch einige Unterlagen nachzureichen, dann sollte alles klappen. Yesss!!!! Die letzten Kilometer nach Kranjska Gora verlaufen sehr angenehm im Schatten entlang eines Baches. Als ich in den Ort einbiege, sitz Jonas auf einer Bank im Schatten. Wir plaudern kurz und tauschen Infos aus, bevor ich mich wieder verabschiede.
Milena und Slavka von meiner Unterkunft sorgen für die nächste schöne Erinnerung des Tages. Erst geht mir Slavka entgegengeht, weil ich nicht gleich hinfinde. Obwohl ich nur eine Nacht bleibe, bekomme ich zur Begrüßung ein kühles Bierchen und ein grosses Stück selbstgemachter Lavendelseife geschenkt. Und als ich dann noch erzähle, wie schwierig es ist für morgen im Socatal ein Zimmer zu bekommen, organisieren sie mir noch einen Schlafplatz bei einer Bekannten. Als ich beim Abendessen sitze, ruft noch eine liebe Freundin an, um mir zu sagen, dass sie in Gedanken bei mir ist. Wie schön. Das Universum passt auf mich auf. ❤