Bad Kleinkirchheim, Arriach, Treffen am Ossiachersee, Steindorf am Ossiacher See
Bundesland: KÄRNTEN
Gebiet: Ariach | Ossiacher See 2.170Hm 40km
Wie schon seit Beginn meiner Wanderung ist die gesamte ORIGINALTOUR wieder nur für
den Level SPORTLICH+ geeignet. Teilabschnitte können natürlich auch jederzeit bewandert werden.
SCHON GEWUSST? Auf dem AAT durchwandert man den geographischen Mittelpunkt von Kärnten. In Arriach steht auch die siebenwipfliche Kandelaberfichte und der größte Wanderschuh der Welt, mit einer Schuhgröße von 1.025.
Der Anstieg ist ziemlich anstrengend, aber irgendwann auch geschafft. Am Gipfel scheint die Sonne, im Tal ziehen noch Nebelfelder umher.
Am Wöllaner Nock lege ich nur eine kurze Pause ein. Jetzt bin ich genau da, wohin ich vom Wetterkreuz über dem Millstätter See durch das Fernrohr geschaut habe. Heute schweift mein Blick zurück. Auf den Großglockner, wo ich heute vor einer Woche gestartet bin.
Ab hier geht's wieder bergab...1.331 Höhenmeter bis Arriach. Da die Haut auf meinen Fußsohle trotz der Strapazen der letzten Tage wieder da ist, wo sie hingehört und nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve durch meine Turnschuhe wandert, kann ich sogar gemütlich laufen. Zwischendurch treffe ich immer wieder auf Kuhherden. Was ich besonders auffällig finde, ist die extrem gemischte Farbe. Hellbraun- dunkelbraun - schwarz mit weiss, aber auch reinweiß, nur braun und schwarz sind oft gemischt in einer Herde anzutreffen. So quasi "MultiKUHlti" auf der Alm. Auf meinem Weg komme ich auch am geografischen Mittelpunkt von Kärnten vorbei. Zwar nicht der Nabel der Welt, aber immerhin.
Umso näher ich Arriach komme, umso mehr erinnern ausgespülte Bäche an das verheerende Unwetter vor einigen Wochen. Aus diesem Grund ist auch die Originalroute des Trails gesperrt. An der 600 Jahre alten Kandelaberfichte lege ich um 11.00 meinen nächsten Stopp ein. Ein ganz besonderer Baum und der Platz vermittelt eine ganz besondere Stimmung. Für mich ein Kraftplatz. Ich nehme ein kühles Fussbad, wechsle die Schuhe und versuche, ein Zimmer auf der Gerlitzen zu bekommen. Leider alles ausgebucht. Plan B... weiter hatschen zum Ossiacher See, Unterkunft so nahe als möglich und das in See Nähe. Erster Anruf und schon klappts. Und wenn ich was essen möchte, heute gibt es Zucchini aus dem hauseigenen Garten mit Mozzarella und Tomaten gefüllt. JA ICH WILL!
Auf der Landstraße in Arriach erwartet mich ein Bild der Verwüstung. Unheimlich was sich hier abgespielt haben muss. Ich hatte vergangenen Sommer auch einen Bach durch den Keller aber das war ein Kindergeburtstag gegen das, was ich heute sehe. 😞 Entgegen der Empfehlung, beschließe ich, den Aufstieg über die Gipfelstrasse zu nehmen. Die kenne ich noch vom letzten Jahr, und der Weg scheint frei zu sein. Wie sich herausstellt eine gute Entscheidung.
Kurz vor dem Gipfel lege ich eine Kaffee und Strudelpause ein, denn bis jetzt habe ich noch nichts gegessen. Letzter steiler Anstieg über die Piste, da entdecke ich eine Ameisenstrasse der besonderen Art. Wieviele fleissige Tierchen müssen hier wohl entlanggekrabbelt sein, dass so ein "Highway" entsteht? Um 14.44 Uhr habe ich die Abzweigung erreicht. Die 10 Minuten zum Gerlitzengipfel erspare ich mir, wer Bilder dazu sehen möchte, gibt's unter Ö Tour 4.2 vom letzten Jahr.
Letzter Abstieg laut Navi genau 3 Stunden. Dann mal los. Im Laufschritt über Almwiesen, Wanderwege, Schotterstrassen, Skipisten, schmale Waldpfade, (verdammt noch mal) keine Wege, Brennesselwälder, über Stock und Stein, durch Matschwiesen und heißen Asphalt. Und irgendwann hab ich es geschafft und mein Ziel erreicht. Um 17.15 Uhr, genau 12 Stunden nachdem ich meine Unterkunft in Bad Kleinkirchheim verlassen habe, springe ich in den herrlich, frischen Ossiacher See.
Das Zimmer direkt am See ein Traum, das Essen sehr lecker, aber die Gastgeberin sehr seltsam. Obwohl sie freundlich ist, fühle ich mich als Gast wie ein notwendiges, lästiges Übel. Aber das nur am Rande bemerkt, denn heute war wieder ein perfekter Tag.
FAZIT: Der Aufstieg zur Kaiserburgbahn ist bereits sehr knackig. Belohnt wird man mit traumhaftem 360° Panorama. Der Abstieg ab dem Wöllaner Nock über den Mittelpunkt von Kärnten bis nach Arriach ist moderat und nicht zu steil. Den Wanderweg auf die Gerlitzen konnte ich Aufgrund des Unwetters nicht benutzen, die Mautstraße ist aber auch recht wenig befahren. Wer den Ausblick von der Gerlitzen genießen möchte, ohne sich zu plagen, kann bequem mit dem Lift nach oben schaukeln.
Meine heutigen TOURDATEN 9 Stunden in Bewegung 40km 2.170hm