Bundesland: KÄRNTEN Gebiet: Mölltal 1.130 Hm 37 km
Marterle - Stall - Innerfragant - Flattach Etappen 4 + 5 (Teil von 6)
Die ORIGINALTOUR ist Aufgrund der Länge und Höhenmeter nur für SEHR SPORTLICHE geeignet.
Varianten zur Tour wieder am Ende des Blogs. ACHTUNG!! Kurz vor Innerfragant am Forstweg bleiben, und nicht, wie ich links in den Wald abbiegen. Aufgelassener Wanderweg! Sehr steil!
SCHON GEWUSST? Die Mölltaler Erdbirnkrapfen sind eine Variante der Kärntner Nudeln. Die Fülle enthält Kartoffeln (Erdbirn), Bröseltopfen, Zwiebel, Knoblauch, Kräuter und ganz wichtig: Minze.
5.30 der Wecker holt mich aus meinen Träumen. Etwas ungelenkig klettere ich aus dem Bett. Im großen und ganzen fühle ich mich aber doch ganz fit. Ein Blick aus dem Fenster.... statt dem erwarten Sonnenaufgang erwarten mich graue Regenwolken. Erika hat extra für mich einen kleinen Gasofen an meinen Tisch gestellt, damit ich es warm habe. Das kleine Buffet bietet alles was man braucht, Gebäck, Wurst, Käse und ein weiches Ei wird serviert. Gastfreundschaft pur. Ich fühle mich sehr wohl hier und mag gar nicht raus in den Regen.
Aber ich habe wieder eine weite Strecke vor mir und muss los. Wenn man sich mal überwunden hat, dann macht das Wandern im Regen sogar Spaß. Die Stimmung am Berg ist an solchen Tagen ganz besonders. Über saftige Almwiesen begleitet vom Gebimmel der Kuhglocken geht's bergab bis Stall. Obwohl ich Stöcke dabei habe, ist der Abstieg durch die Nässe sehr anstrengend. Meine Füße sind völlig durchnäßt und aufgeweicht, alles reibt und scheuert. Der letzte Teil führt über die Straße, so kann ich ein wenig entspannen.
In Stall empfängt mich strahlender Sonnenschein. Also rein in die kurze Hose, Wasserflaschen aufgefüllt, eingecremt und weiter geht's. Noch bin ich ziemlich motiviert, aber ich bin mir sicher, das wird sich heute auch noch ändern.
Der untere Teil verläuft entlang der Straße. Manchmal gibt es Abkürzungen, die haben es aber in sich und sind ziemlich steil. Und dann habe ich wieder weichen Waldboden unter meinen Sohlen. Almwiesen wechseln mit Forststrassen, die Sonne hat sich wieder hinter den Wolken versteckt, über den nächsten Tälern hängen dicke Regenwolken. Hoffentlich bleiben sie da wo sie sind und kommen nicht näher. Einmal nass bis auf die Knochen reicht pro Tag.
Ganz unverhofft treffe ich auf den ersten Wanderer des heutigen Tages. Er sitzt in der Wiese und macht Pause. Lary aus England ist ebenfalls auf dem AAT unterwegs. Seine Frau hat nach dem zweiten Tag aufgegeben, ist jetzt gerade in Salzburg und wird dann bei seiner Ankunft (hoffentlich) in Triest warten. Für eine gemütliche Plauderei bleibt aber keine Zeit denn ich habe noch eine lange Wegstrecke vor mir und leider beginnt es wieder zu regnen. Der Weg ist hier teilweise sehr schmal und durch das nasse Gras sehr rutschig. Vorbei an der Goldberghütte, noch ein letzter steiler Anstieg dann denke ich, hab ich das gröbste geschafft.
Rollbahn Wanderweg aus der Zeit des Erzabbaues. Sehr flach.... das klingt gut, denn meine Füße sind durch das viele, steile bergabgehen der letzten zwei Tage schon ganz wund. Der Weg ist wirklich toll zu gehen, mit dem Tunnel und dem "Ameisen Warnschild" fast ein bisschen abenteuerlich. Das Gebiet Großfragant bietet sicherlich tolle Wandermöglichkeiten. Am Besten wird sein, man startet hierbei die Touren beim Parkplatz Rollbahnweg. Letzter Abstieg .... Innerfragant. Erst auf einem schmalen Forstweg, später über extrem steile Waldwege. Zu meinem Pech entscheide ich mich bei der letzten Weggabelung für den Waldweg. Dieser ist zwar noch mit Alpe Adria Tafeln gekennzeichnet, jedoch unglaublich steil und ein Wegstück wurde vermutlich beim letzten starken Regen weggespült. Ich versinke bis über die Knöchel in Morast. Ziemlich erschöpft, mit schmerzenden Knien und brennenden Füssen komme ich endlich in Innerfragant an.
Ein freundlicher Autofahrer bietet mir an, mich mitzunehmen, aber das ist gegen meine Spielregeln, ich lehne schweren Herzens dankend ab. Und so bringe ich die letzten 6 Kilometer des heutigen Tages hinter mich. Völlig erschöpft komme ich in meiner Unterkunft, der Pension Maier in Flattach an. Nach einer heißen Dusche überlege ich kurz, ob ich mich ins Bett legen und tot stellen soll, oder ob ich die 20 Meter zur Pizzeria noch schaffe. Ich entscheide mich dann doch für die Pizza und schlafe satt und zufrieden ein. Was für ein Tag.
FAZIT: Wunderbarer Ausblick vom Startpunkt in Marterle. Aufstieg ab Stall ist knackig, dafür ist der Rollbahnweg wirklich herrlich zum Wandern. Super geeignet auch für Kinder. (Weg ist sehr breit, allerdings gibt es Stellen mit sehr steilem Abhhang.)
Meine heutigen TOURDATEN 8 Stunden in Bewegung 37km 1.130Hm
VARIANTE ZUR TOUR:
Der "Rollbahnweg" ein alter Erz Transportweg ist wirklich toll zu gehen, und für fast jeden zu schaffen. Das Gebiet Großfragant bietet ein tolles Bergpanorama, wer noch genug Energie hat, kann auf jeden Fall hier noch weiterwandern. Besonders für: KINDER, GEMÜTLICH
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