Ö Tour 40 Saalbach 7 Summits + Schattberg

Bundesland: SALZBURG              Gebiet: Bezirk Zell am See            2.310 Hm                35,5 Km
Die ORIGINALTOUR ist Aufgrund der Länge und der Höhenmeter ausschließlich für Fitnesslevel SPORTLICH+ geeignet. Grundsätzlich beginnt die Tour erst am Gipfel des Schattberg. Somit erspart man sich gegenüber unserer Tour etwa 9 Kilometer und ca. 1.000 Höhenmeter, sowie 2 Stunden Gehzeit. Bitte unbedingt ausreichend Wasser und Proviant mitnehmen. Es gibt auf der gesamten Strecke weder eine Almhütte, noch eine Quelle!
ACHTUNG: Wer unserer Tour ab Saalbach folgt, bitte NICHT kurz vor dem Gipfel Richtung Schattberg West gehen!! Wir haben hier vermutlich ein Schild übersehen, und sind somit auf der Downhill Strecke für Biker gelandet!! Gefahr!
Für die Tour ist eine ausgezeichnete Kondition sowie Trittsicherheit unbedingt erforderlich!!

SCHON GEWUSST? Im Winter wird in Saalbach die Mountain Attacke ausgetragen. Es werden hier mit den Tourenski über 3.000 Höhenmeter bezwungen. Der Salzburger Jakob Herrmann hält per  2020 den Streckenrekord mit unglaubliche 2:15:10

Saalbach 7 Summits + Schattberg .... mein dritter Versuch. Beim ersten Mal habe ich Aufgrund mangelden Selbstvertrauens vor dem Anstieg zum Geißstein abgebrochen. Beim zweiten Versuch lag dann leider auf den Gipfeln schon Schnee. Ich bin zuversichtlich, das es heute klappt. Meine Freundin Margit und ich starten um 7.00 Uhr in Saalbach. Der erste Teil der Strecke führt über einen Forstweg und ist angenehm zu gehen. Ab Kilometer 6 wird es dann ziemlich steil. Laut Komoot 26%. Da stellen auch wir zwei Plappermäulchen kurz das Reden ein. ;)
ACHTUNG!! Unbedingt links halten, Richtung Schattberg und nicht Richtung Schattberg West. Hier wird der Wanderweg zur Downhill Strecke. Sehr gefährlich!! Wir haben hier vermutlich ein Schild übersehen, was um diese Uhrzeit zum Glück kein Problem war. Schließlich steigen wir auf die eigentliche 7 Summit Strecke ein. Das Wetter ist perfekt, trocken und eher kühl. Zwischendurch lockern die Wolken immer wieder auf und belohnt uns mit einem traumhaften Panorama. Der Almrausch blüht in voller Pracht, ganze Almhänge leuchten in kräftigem pink.

Als sich die Sonne endlich durch die Wolken kämpft, ist allerhöchste Zeit für ein Frühstück. Belegte Brote, Apfelkuchen und Kirschen. Das gibt Kraft für die nächsten Stunden. Vor lauter Plaudern übersehen wir die Abzweigung zum ersten Gipfel, dem Stemmerkogel, also muß als Ersatz der Saalbachkogel (2.092) ausreichen. Der Anstieg zum Gipfel Nr. 2, dem Hochkogel (2.249) ist teilweise schon rechts steil, schmal und voller Geröll. Aber auch diesen Gipfel erreichen wir flott und ohne Probleme. 

Schon nach kurzer Gehzeit, Gipfel Nr. 3 der Hochsaalbachkogel (2.249) Der Weg ist teilweise ausgesetzt, aber gut zu gehen und sogar mit einem Stahlseil gesichert. Wir treffen auf einen sympathischen Burschen aus Wien, der ebenfalls die Tour vor sich hat. Freundlicherweise macht er auch das Gipfelfoto von uns zwei Gämsen. Der Abstieg entlang des Grats ist wieder mit einem Stahlseil gesichert und so problemlos möglich. Trotzdem sollte man achtsam sein. Auf dem Weg zum Gipfel Nr. 4, Bärensteigkopf (2.225), entdecke ich zwischen den Steinen immer wieder blühenden "Hauswurz". Wie vielfältig und robust doch unsere Natur ist. Immer wieder fasznierend.

Bevor wir Gipfel Nr. 5 erreichen, halten wir etwa auf Höhe "Rabenkopf" eine zweit Pause. Dort steht eine kleine Hütte mit einer Sonnenbank. Markus aus Wien sitzt auch schon dort und rückt bereitwillige für uns auf die Seite. Während wir den Rucksack leeren, unterhalten wir uns angeregt. Ein wirklich sehr netter, junger Mann. Für eine lange Pause nehmen wir uns aber auch jetzt nicht Zeit, den noch haben wir den höchsten Gipfel vor uns. Und so geht´s schon bald weiter zum Manlitzkogel (2.247) den wir kurze Zeit später erreichen. Unser Privatfotograph aus Wien ist auch diesmal so liebenswürdig, und kümmert sich um das Gipfelfoto. Danke Markus! Zwischendurch gibt es natürlich auch einen Rückblick... Die Bergstation des Schattberg Express ist nur mehr ganz winzig in der Ferne zu erkennen. Unglaublich, wie weit einen die Füße an einem Tag tragen können.

Gipfel Nr. 6, der Mittagskogel (2.092) folgt unmittelbar danach. Hier müssen wir sogar nach unten gehen, um das Gipfelkreuz zu erreichen. Eine Erholungsphase vor dem Geißstein schadet aber ohnehin nicht. Vor dem letzten Anstieg ist es ca. 15.00 Uhr. Wir sind jetzt ca. 8 Stunden am Weg, davon etwa 6 Stunden in Bewegung. Die Sonne brennt ziemlich gnadenlos vom Himmel. Aber wir sind natürlich nicht zu stoppen und steigen in gleichmäßigen Schritten höher und höher. 

Der Weg führt über die Rückseite wieder hinauf zum Grat. Dieser Teil ist relativ steil, teilweise etwas zu klettern aber im Grunde nie gefährlich. Über uns in den Felsen grast eine kleine Herde Ziegen. Am Bergrücken angekommen bietet sich ein traumhaftes Panorama. Jetzt ist es nicht mehr weit. Nach etwas mehr als eine Stunde haben wir unser Ziel erreicht. Gipfel Nr. 7, Geißstein (2.363). Ein tolles Gefühl. Ein letztes Gipfelfoto, dann machen wir uns auf den Rückweg.

Kurz unterhalb des Gipfels kommt uns Markus entgegen. Respekt für die Leistung! Für den Rückweg entscheiden wir uns für den direkten, sehr steilen Abstieg Richtung Lengau. Hier heißt es wirklich achtsam gehen. Zum einen, um nicht selbst auszurutschen, zum anderen, um keine Steine abzutreten und damit andere Wanderer zu gefährden. Nach einer halben Stunde über loses Geröll und schmalen Felsweg, haben wir endlich wieder Almboden unter den Füßen. Der Weg zur Bushaltestelle zieht sich wie ein Kaugummi. Aber da müssen wir jetzt durch. 

Es ist 18.15 Uhr, als wir Lengau erreichen. Wir sind 11.35 Stunden am Weg, davon 9 Stunden in Bewegung. 35 Kilometer und 2.300 Höhenmeter. Ein gutes Training für den Alpe Adria Trail, den ich demnächst starten werde. Den Bus haben wir leider verpaßt, aber ich frage einen Herren aus Deutschland, der mit seinen beiden Töchtern gerade den Rucksack ins Auto packt, ob wir wohl bis Saalbach mitfahren dürfen. Na klar! Vielen, vielen herzlichen Dank an dieser Stelle für´s Mitnehmen!! Müde aber glückliche machen wir uns auf den Heimweg. Danke Margit, das du mich auf dieser tollen Tour begleitet hast.

FAZIT: Eine sehr anstrengende, aber ungefährliche Tour. Wer sich den ersten, sehr steilen Anstieg auf den Schattberg ersparen möchte, kann die Early Bird Gondel nutzen, die speziell für 7 Summit Wanderer mehrmals die Woche fährt. Wenn man es macht wie Margit und ich und an einem Tag geht, wo die Gondel nicht fährt, dann hat man als Belohnung die Bergwelt fast für sich alleine. Eine grandiose Tour, die jedoch nicht unterschätz werden sollte.