Ö-Tour 4.3a/b Wasser unten - Wasser oben

Bundesland: KÄRNTEN     Gebiet: BAD KLEINKIRCHEIM/UMGEBUNG      1.640  Hm        68 Km
Die ORIGINALTOUR 4.3a ist eine gemütliche Runde um den Afritzer - und den Brennsee, die wirklich jeder bewältigen kann. GEMÜTLICH und FAMILIEN
ACHTUNG: Am Westufer des Afritzersee ist Fahrverbot für Radler!!
ORIGINALTOUR 4.3b führt von Radenthein auf den Falkertsee. Wunderschön und mit 56 Km auch nicht allzu lange, aber Aufgrund knuspriger Teilstücke von über 20% nicht für jeden zu schaffen. Somit etwa für Level AKTIV+

SCHON GEWUSST? Der Falkertsee liegt in den Gurktaler Alpen auf einer Seehöhe von 1.850 Metern. Man kann sogar mit dem Auto bis zum Falkertsee fahren und den Ausblick genießen. Zum Baden eignet er sich mit etwa 12 Grad im Sommer nur für hartgesottene als eine kurze Abkühlung.

Ich starte meinen dritten und letzten Urlaubstag in Kärnten schon recht zeitig mit einer Seerunde um den Afritzer - und den Brennsee. Wie ich erst etwas später bemerke, ist auf der Westseite des Afritzersees Fahrverbot für Fahrräder. Mir kommt so zeitig in der Früh kein Fußgänger entgegen, ich bitte jedoch meine Leser, das Fahrverbot zu respektieren. Der Weg auf dieser Uferseite ist teilweise wirklich recht schmal!! Rund um Afritzer See empfehle ich auf jeden Fall den "Slow Trail" wie er in meinen Tourvarianten am Ende der Seite noch genau verlinkt wird.

Schon nach kurzer Zeit nähere ich mich Feld am See. Ein wirklich schmuckes, kleines Örtchen. Ein Ferienort wie aus dem Bilderbuch. Alles ist sehr sauber, überall Blumen und was mich besonders begeistert ist eine kleine, nagelneue und superschöne Badeanstalt die mit dem Vermerk: "Genießen Sie Kärnten! Wir schützen freie Seezugänge für alle!" gekennzeichnet ist. Eine wirklich großartige und großzügige Idee. Ich hoffe sehr, dass die Badegäste dies auch zu schätzen wissen, und den Badeplatz wieder entsprechend sauber verlassen, damit solche Möglichkeiten auch in Zukunft bestehen bleiben, oder sogar mehr werden.

Auf einer Tankstelle kaufe ich für Bella ein paar Liter Benzin und für mich einen Becher heißen Kaffee. Dann tuckern wir gemütlich bis Radenthein wo ich problemlos einen schattigen Parkplatz finde. Rad wieder runter vom Träger, am dritten Tag habe ich schon Übung im Auf- und Abladen und es funktioniert schon richtig flott. Als ich in Radenthein losfahre, strahlt die Sonne noch vom Himmel, aber schon nach kurzer Zeit ziehen Regenwolken über den Himmel. In Bad Kleinkirchheim erwischt mich der erst Guss, was mir aber nichts ausmacht. Ich radle entspannt weiter. Ein wirklich netter Ort ist das, überall Touristen, kleine Souvenirläden und viele bunte Wiesenblumen.

Hier gibt es übrigens fast durchgängig einen breiten Radweg mit Straßenbelag, was ich als sehr angenehm empfinde. Bin persönlich nicht so sehr der Fan von hupenden Autos im Nacken, die dann beim Überholen so nahe kommen, das kaum mehr ein Löschblatt zwischen Seitenspiegel und Lenkerstange passt. Schon kurz nachdem ich Richtung Falkertsee abbiege, wird die Steigung richtig gemein, aber natürlich drücke ich durch. Als es dann aber auch noch wie aus Kübeln zu schütten beginnt, stelle ich mich doch für einige Zeit unter einen Strauch am Straßenrand. Das dichte Blätterdach verhindert, das ich nicht bis auf die Unterwäsche durchgewaschelt werde. In meinem jungendlichen Leichtsinn habe ich ein kleines Handtuch eingepackt, um mich im See abzukühlen. Eine absolute Schnapsidee, aber das Trockenfetzerl ist nach dem Regenguss trotzdem praktisch. Vergnügt radle ich weiter, eisern entschlossen, heute noch am Ufer des Falkertsee einen Radler zu trinken. Zwischendurch kommt auch immer wieder die Sonne durch die Wolken, es ist wirklich eine traumhafte Gegend. Besonders begeistern mich die vielen Lupinien am Straßenrand.

1 Stunde  40 Minuten und 8 Kilometer später habe ich mein Ziel erreicht. Der Falkertsee liegt wunderschön in einer Senke und wie es aussieht wäre er auch gemütlich zu umwandern. Ich suche mir auf der Seeterrasse einen windgeschützten Platz in einem Strandkorb und bestelle mir eine Kaßpressknödelsuppe und einen Radler. Das hab ich mir jetzt verdient. Und als Kaffee und der Bauernkrafpen mit Schwarzbeermarmelade serviert werden, kommt auch wieder die Sonne durch die Wolken und es wird angenehm warm. Während ich meine Nachspeise genieße, beobachte ich interessiert die geschätzten Gäste aus dem In- und Ausland und bekomme zu meinem Verlängerten ein kostenloses Kabarett serviert. Wieso zum Kuckuck fragt jeder zweite den Kellner, ob der Tisch mit dem RESERVIERT - Schild wirklich reserviert ist? Wieso beharrt man darauf, das der Riesenschirm der über 4 Tische reicht aufgespannt wird und 40 Menschen ungefragt die wärmende Sonne genommen wird, nur um dann laut schimpfend in die Gaststube zu gehen, weil´s einem zu kalt ist? Wieso glaubt mein Sitznachbar, er muss mir mitteilen, das er sich sicher nicht gegen Corona impfen lässt weil er bekommt das sowieso nicht? Und "eingeschleppt" haben das eh wieder die "Flüchtlinge". Und wieso in Teufels Namen müssen 10 Personen unfassbare  10 verschiedene alkoholfreie Getränke in 0,3 ODER 0,5 Liter, als "Schorle" ODER mit "Tafelwasser" und zwei davon sogar noch mit WARMEM Wasser bestellen. Wo sind die guten, alten Zeiten geblieben, als man noch ganz unkompliziert "10 gspritze Opfisoft " für den ganzen Tisch bestellt hat?  Manche Dinge muss man eben nicht verstehen. Ich zahle und rausche die Straße zurück ins Tal, diesmal aber auf den Radweg Richtung Gnesau, den dieses Ortsgebiet fehlt mir noch in der Gegend. 

Zurück geht´s wieder über Bad Kleinkirchheim bis in die Granatstadt Radenthein. Alles in allem wieder ein erlebnisreicher Tag. Schade, das ich morgen wieder zur Arbeit muss. Ich wäre gerne noch länger geblieben, es gibt hier so viel zu sehen und zu entdecken.